Dienstag, 29. November 2016

zuckerfrei durch den Advent oder Mailänderlis ohne Zucker?!

Wie, was soll jetzt das bitteschön? In ein Mailänderli (typisches Schweizer Weihnachtsplätzchen) gehört doch einfach Zucker!!! Ich muss ein bisschen ausholen, denn über meinen Zuckerverzicht habe ich noch gar nicht geschrieben, bewusst nicht. Ich muss ein bisschen ausholen...


Letzten Sommer als wir in den Bergen in den Ferien waren, habe ich auf dem Blog von Ricarda über ihren Zuckerverzicht gelesen. Habt ihr gewusst, dass die WHO 50g Zucker pro Tag empfiehlt. Ratet einmal wie viel der "Durchschnittsschweizer" zu sich nimmt? 130g Zucker, das sind 35 Stück Würfelzucker!!! Jedes fünfte Kind in der Schweiz ist übergewichtig, fünf Prozent gelten gar als krankhaft fettsüchtig.Seit den achtziger Jahren ist der Anteil dicker Kinder um satte 50 Prozent gestiegen (Quelle Beobachter). Über die Auswirkungen des Zuckers könnt ihr unter anderem hier lesen Beobachter, Zucker der süsse Killer.

Der hohe Zuckerkonsum von Kindern (inkl. meiner) ist mir schon länger ein Dorn im Auge. Das ist auch der Grund, warum ich mich entschieden habe, einen Post darüber zu schreiben. Im Alltag sieht es auf den ersten Blick nicht schlimm aus. Ich brauche so gut wie keine Fertiggerichte, wir haben nur an Geburtstagen Süssgetränke, Süssigkeiten gibt es in Form von zwei Chrömlis zum Dessert nach dem Mittagessen, tja also ist doch nicht so schlimm, oder?! Könnte man meinen... Schaue ich mir einmal das Frühstück genauer an mit Müesli, Konfiture, Apfelsaft und Co, dann sind wir schon bald bei den 50 g angelangt!!! Wenn man bedenkt, wo meine Kinder noch überall Süssigkeiten zugesteckt bekommen, angefangen in den Schulen und bei den Freizeitaktivitäten als Belohnung, Säcklis voller Süssigkeiten an Kinderparties oder einfach der nette Nachbar, der findet er müsse den Kindern etwas Gutes tun. Tja, also auch wir gehören zum Durchschnitt der Schweiz mit 130 g pro Kopf.

Zurück zu den Ferien in den Bergen. Da brauchten wir ja ein ordentliches Frühstück (Müesli, Früchtejoghurt, Saft) und auf der anschliessenden Wanderung einen energiereichen Proviant (Schokolade, getrocknete Früchte, etc.) und als Belohnung für die "Strapazen brauchte es natürlich ein Eis obendrauf. Irgendwann sagte ich mir Stopp! Das kann es wirklich nicht sein und habe mich für mein Zuckerexperiment entschieden. Von einem Tag auf den anderen habe ich auf den Zucker verzichtet.

Anfangs habe ich noch Früchte gegessen, als ich dann das Buch von Sarah Wilson gelesen habe, habe ich für die 8 "Reinigungswochen" auch auf die Früchte verzichtet.

Die 8 Wochen sind bereits eine Weile vorbei und ich muss sagen, was mir am Schwersten gefallen war, war der Verzicht auf Früchte, was ich nicht gedacht hätte. Die Reaktionen auf mein "Experiment", wie ich es nannte waren von belächelnd bis bewundernd. Mein Bauchumfang ist ein paar Centimeter kleiner (ca. 4 cm) aber das schönste Kompliment war, das ich "vitaler" sei!

Und was mache ich jetzt? Im Moment lebe zu 95 % "zuckerfrei" Ich kann an Geburtstagsfesten gut auf das Desserts verzichten, ich kann vor einem Kuchenbuffet stehen und denken, es ist o.k. wenn ich wieder einmal ein Stück davon esse, aber ich probiere höchstens einmal einen Teelöffel voll von meinen Kindern oder meinem Mann. Früchte esse ich wieder aber ich achte auf ihren Zuckerwert, keine Bananen und Äpfel auch nur mit Mass. Mein Frühstücksmüesli "backe" ich uns im Ofen, meines ist zuckerfrei bei den Kindern teste ich noch die "Zuckeralternativen".

Ja meine lieben Kinderleins, essen leider immer noch zu viel Zucker, aber ich probiere immer wieder Sachen aus, damit sie zu Alternativen greifen. Das hat mich auch dazu gebracht ein Mailänderlirezept zu versuchen ohne Kristallzucker. Ich verwende anstelle von Zucker Birkenzucker/Xylit (erhätlich im Lebensmittelladen) das in zahnschonenden Kaugummis schon lange eingesetzt wird.

Mein Mailänderli-Rezept

250 g   weiche Butter                                   in einer Schüssel rühren
200 g   Xylit                                              
    1     Prise Salz                                         dazugeben und weiterrühren
    3     Eier                                                 dazugeben und das Ganze schaumig schlagen

1-2 EL Zitronensaft, etwas abgeriebene
           Zitronenschale
580 g   helles Dinkelmehl
1/2 TL Backpulver evtl.                                mischen, zusammenfügen und für mindestens
                                                                   1/2 Stunden in den Kühlschrank stellen

Anschliessend wird der Teig im Mehl ausgewallt (3-4 mm), die Mailänderlis ausgestochen, mit Ei bestrichen und ca. 10 - 12 Minuten bei 180 Grad (Umluft) gebacken.

Herzlichen Dank, wenn ihr bis hier gelesen habt, es ist etwas länger geworden, als geplant. Wahrscheinlich wird das eine oder andere Weihnachtschrömli im Hause fadegrad noch gebacken. Ebenfalls werde ich versuchen verschiedene natürliche "Süssmittel" zu testen. Möchtet ihr weitere Rezepte oder habt ihr selber welche ohne "Kristallzucker". Habt ihr Erfahrungen mit natürlichen "Süssmittel"? Interessiert euch das Thema überhaupt? Ich freue mich auf eure Kommentare!

Herzlichst

Verena


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3 Kommentare:

  1. Liebe Verena,
    ja , es ist fast überall Zucker enthalten.
    Und jetzt in der Weihnachtszeit mit den leckeren Plätzchen ist es besonders schlimm.Ich passe beim Einkaufen schon immer auf, kaufe keine Sprudel, Cola usw., aber trotz Tee und getrockneten Äpfeln kommt wohl auch bei uns immewr noch zuviel Zuckerzeug auf den Tisch. Dein Rezept hab eich mir notiert, vielleicht backe ich die Plätzchen mal.
    LG
    Käthe

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  2. Liebe Verena,
    obwohl ich schon bei Tee/Kaffee auf Zucker verzichte und keine gesüßten Limonaden trinke, denke ich, es kommt immer noch zuviel Zucker am Tag zusammen. Vielen Dank für dein Rezept. Nach diesem Birkenzucker werde ich mich mal umsehen.
    Eine besinnliche Adventszeit und
    viele liebe Grüße
    Ursula

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  3. Ich habe mit viel Spannung bis zum Schluss gelesen. ;-) Danke für deinen spannenden Beitrag. Vielleicht probiere ich die Mailänderli sogar aus.
    Liebe Grüsse Paula

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